Interview Daniel Meggle

Ein Tag ist nie genau wie der andere...

“‘Ein Tag ist nie genau wie der andere und man wird immer wieder mit neuen und abwechslungsreichen Aufgaben konfrontiert. An manchen Tagen besucht man Produktionsstandorte und trägt Gummistiefel und Sicherheitsbrillen, an einem anderen Tag sitzt man mit dem Managementteam im Meetingraum und trägt einen Anzug.”

 
Was gefällt Dir am meisten an Deiner Arbeit im Private Equity und speziell bei Egeria?

Ich genieße es sehr, als Investor zu denken, um zum Wachstum und Erfolg eines Portfoliounternehmens beizutragen. Es ist faszinierend zu sehen, wie Managementteams Unternehmen voranbringen oder transformieren, und wie wir sie als Sparringspartner dabei unterstützen können. Da wir uns bei Egeria nicht auf spezifische Sektoren beschränken, habe ich die Möglichkeit, eine Vielzahl von Branchen und Geschäftsmodellen kennenzulernen, was ich besonders spannend finde. Darüber hinaus schätze ich bei meiner Arbeit den engen Austausch mit verschiedenen Stakeholdern, darunter Unternehmer, Eigentümer, Managementteams, Berater sowie meine Kollegen. Die flachen Hierarchien bei Egeria haben es mir ermöglicht, bereits früh in meiner Karriere wichtige Kontakte mit verschiedenen Managementteams zu knüpfen. Ich genieße das schnelllebige, handlungsorientierte Arbeitsumfeld mit meinen Kollegen, die wirklich einen Beitrag zum Gesamterfolg von Egeria und den Portfoliounternehmen leisten.

 

Du wurdest vom Associate zum Investment Manager befördert; wie unterscheiden sich die Aufgaben und Verantwortlichkeiten der beiden Rollen?

Als Associate habe ich bei allen Aspekten der Dealphase unterstützt, wobei ich mit zunehmender Erfahrung die Verantwortung bei einigen wichtigen Workstreams übernommen habe. Während der Haltezeit eines Portfoliounternehmens werden Associates typischerweise nach und nach vermehrt in den Austausch mit den Managementteams miteinbezogen und entwickeln sich zu deren Hauptansprechpartner für regelmäßige Updates, wie beispielsweise Reporting oder neue mögliche Add-On-Kandidaten. Es war eine sehr interessante Zeit, in der ich viel gelernt habe!

 

Mit der Beförderung zur Rolle des Investment Managers ergab sich für mich ein Wechsel hin zu einem holistischeren Gesamtüberblick während der Deal-Phase. Typischerweise übernimmt der Investment Manager die Rolle des “Deal-Kapitäns” während der Dealphase und leitet end-to-end die Ausführung aller Workstreams. Als Investment Manager nimmt man auch vermehrt an Verhandlungsrunden mit den Vertragspartnern teil und leitet die Kommunikation mit internen Stakeholdern, insbesondere dem Investment Committee und den Limited Partnern (LPs) des Fonds. Darüber hinaus erhöht man als Investment Manager seine Sourcing Aktivitäten, um neue Plattform- und Add-on Möglichkeiten zu generieren. Ich habe den Übergang zu meiner neuen Rolle als sehr positiv erlebt, da die neue Aufgabenvielfalt sehr motivierend ist und mir hilft, meine Lernkurve steil zu halten und weiter bei Egeria zu wachsen.

 

Was sind Deiner Meinung nach die wichtigsten Fähigkeiten, um als Associate oder Investment Manager erfolgreich zu sein?

Aus meiner Sicht umfassen die wesentlichen Kernkompetenzen als Associate technische Fähigkeiten, wie das kommerzielle Verständnis verschiedener Geschäftsmodelle sowie das Verständnis für M&A-Prozesse und ausführliche Kenntnisse in Finance, Accounting und Finanzmodellierung. Ebenso wichtig ist die Fähigkeit, komplexe Situationen klar und strukturiert darzustellen. Außerdem denke ich, dass es entscheidend ist, sich als Teamplayer einzubringen und über ein ausgeprägtes zwischenmenschliches Verständnis zu verfügen, um gute Beziehungen mit verschiedenen Stakeholdern zu pflegen. Darüber hinaus glaube ich, dass ein Investment Manager die Fähigkeit benötigt, den Überblick über eine Vielzahl von aktiven Themen zu übersehen und Aufgaben effektiv zu priorisieren. Da die Interaktionen mit externen und internen Stakeholdern mit der Seniorität weiter zunehmen, werden zwischenmenschliche und kommunikative Fähigkeiten noch wichtiger.

Kannst Du uns durch Deinen typischen Arbeitstag führen?

Normalerweise beginnen meine Kollegen und ich den Tag mit einem informellen Treffen bei einer Tasse Kaffee im Büro. Anschließend haben wir Team Meetings mit unseren Kollegen in Amsterdam (online oder physisch), um neue Deal-Möglichkeiten zu besprechen und Aufgaben für den Tag zu priorisieren. Anschließend widmen wir uns ein paar Stunden der Arbeit am Computer, beispielsweise mit der Vorbereitung von Finanzmodellen, der Durchführung von Marktanalysen oder dem Verfassen von Investment Memos. Nach dem Mittagessen mit meinen Kollegen habe ich nachmittags meist Meetings oder Telefonate mit Branchenexperten, um neue Investitionsmöglichkeiten zu erkunden, oder treffe mich mit Eigentümern und Managern bezüglich potenzieller zukünftiger Partnerschaften und Investitionsideen. Je nach Workload essen wir entweder gemeinsam zu Abend im Büro und arbeiten anschließend noch ein, zwei Stunden oder wir gehen gemeinsam ins Fitnessstudio, um den Tag ausklingen zu lassen.

 

Ein Tag ist nie genau wie der andere und man wird immer wieder mit neuen und abwechslungsreichen Aufgaben konfrontiert. An manchen Tagen besucht man Produktionsstandorte und trägt Gummistiefel und Sicherheitsbrillen, an einem anderen Tag sitzt man mit dem Managementteam im Meetingraum und trägt einen Anzug.

 

Du unterstützt unter anderem das Portfoliounternehmen ISOPLUS. Kannst du ein wenig über diese Reise und die Fortschritte erzählen?

In den letzten zwei Jahren hat sich Isoplus bedeutend weiterentwickelt: Das Unternehmen hat sich von einem dezentral geführten Familienunternehmen zum klaren europäischen Marktführer für Fernwärmerohre entwickelt. Wir haben sie bei mehreren Akquisitionen in Finnland und Frankreich, sowie bei weiteren M&A Prozessen beispielsweise in Italien unterstützt.

 

Die Zusammenarbeit mit Isoplus ist vielseitig und abwechslungsreich und gewährt mir wertvolle Einblicke in die Branche. In den letzten zwei Jahren hatte ich beispielsweise die Gelegenheit die Baustelle für das „WarmtelinQ“-Projekt (die größte europäische Fernwärmeleitung) in den Niederlanden zu besuchen. Ich habe an Managementmeetings zu M&A Prozessen in Finnland, Italien und Frankreich und an Beiratsmeetings an den (Produktions-) Standorten in Deutschland, Österreich, Ungarn, Dänemark, Rumänien, Serbien und anderen Orten teilgenommen. Während dieser Zeit habe ich eine starke Bindung zum gesamten Isoplus Managementteam aufgebaut. Wir haben zusammen einige Abenteuer erlebt, wie beispielsweise Roadtrips in Finnland, gesellige Abendessen mit bayerischer Volksmusik (bei denen wir auch selbst die Instrumente ausprobieren durften) oder ein Rodel Event in den österreichischen Alpen nach einem unserer Beiratsmeetings.

 

Welche Grundsätze sind für Dich bei der Arbeit mit Unternehmern, weiteren Stakeholdern und Deinen Kollegen wichtig?

Ich würde sagen, dass wir bei Egeria im Allgemeinen eine vertraute, nicht-hierarchische Atmosphäre schätzen, die offene und konstruktive Kommunikation ermöglicht. Dies ermöglicht es jedem im Investmentteam – unabhängig von der jeweiligen Position – eigene Ideen und Anmerkungen frei beizutragen, was ich sehr schätze.

 

Außerdem ist einer der Kernwerte von Egeria “True Ownership”. Wir glauben, dass es wichtig ist, selbst die Initiative zu ergreifen. Das passt auch sehr gut zu mir. Ich arbeite gerne in einer Umgebung, in der ich Eigeninitiative und Verantwortung demonstrieren kann und in der ich mit Entscheidungen unterstützen und Hindernisse angehen kann. Zu guter Letzt schätze ich unseren pragmatischen und lösungsorientierten Ansatz. Wir priorisieren pragmatische Lösungen, wann immer möglich, mit dem Ziel einen nachhaltigen Wertbeitrag zu generieren und zeitnah messbare Ergebnisse zu schaffen. Alle Teammitglieder können aktiv an Aufgaben und Projekten teilnehmen und jüngere Kollegen dazu inspirieren, dasselbe zu tun und von Anfang an eine aktive Rolle einzunehmen. Mir gefällt diese Arbeitsweise sehr.

    • Upload date
    • June 26, 2024